Straßenhunde
Meine Herzensangelegenheit
Ich hatte schon viele Jahre darauf gewartet, doch erst im Dezember 2017 passte dann alles – beruflich und privat. Ein weiterer Hund durfte in mein Leben kommen.
Für mich persönlich stand immer fest, es muss eine Hund aus dem Tierheim oder Ausland werden.
Dabei habe ich mein Herz an die Shelter- und Straßenhunde in Rumänien verloren, die täglich so viel Schmerz und Angst erleiden müssen. Ich fühlte mich schon immer stark mit Hunden, im speziellen aber mit Tierschutzhunden, verbunden.
Damals bin ich jedoch mit der falschen Erwartungshaltung an das Thema (Tierschutz-) Hund herangegangen. Einfach weil ich bislang keine negativen Erfahrungen gemacht hatte und Tierschutzhunde in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis nie (verhaltens-)auffällig waren. Ich konnte mit allen Hunden wunderbar umgehen.
Ich träumte von einem neuen Gefährten, der mich in allen Lebenssituationen begleitet, ob bei der Arbeit, im Urlaub oder bei Freizeitaktivitäten.
Doch als mein Maxi dann endlich da war, wurde mir klar, ich muss meine rosarote Brille wieder absetzen.
Anfänglich schien alles wunderbar, doch von Woche zu Woche nahmen die Probleme zu.
Ein kleines Häufchen Elend, sensibel und unsicher, der mich mit großen Augen bewunderte. Manchmal blitzte sein eigentlich sehr ausgelassener und lustiger Charakter hervor, doch die meiste Zeit war es schwierig mit seinen unvorhersehbaren Reaktionen umzugehen.
Ich antwortete in vielen Situation übertrieben, unsensibel, unfair und unüberdacht. Ich war überfordert, da ich mit den Problemen und Ängsten dieses Hundes nicht umgehen konnte. So suchte ich Hilfe bei einem professionellem Hundetrainer. Und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte! Vor allem für die mentale Unterstützung bin ich meinem Trainer noch immer mehr als dankbar.
Die vielen schlaflosen Nächte, die Tränen und nicht zuletzt die durchlebten Selbstzweifel, dem Ganzen nicht gewachsen zu sein, haben mich heute zu einer durchaus selbstbewussteren und noch empathischeren Person reifen lassen. Dafür sage ich Maxi mal eben Danke!
Heute gehe ich das Thema „Tierschutzhund/Straßenhund“ ganz anders an. Ich stelle keine Erwartungen an einen Hund. Denn diese, sind wir mal ehrlich, werden eh nicht erfüllt und schnell macht sich Enttäuschung breit.
Daher arbeite mit dem was da ist, dass was der Hund anbietet und versuche das positiv zu verstärken. Dabei stehen neben der Bindungsarbeit vor allem der Aufbau von Selbstbewusstsein eine große Rolle.
Da jeder Hund sein eigenes Päckchen mit sich bringt, können natürlich die unterschiedlichsten Probleme auftreten – u.a. Ressourcenverteidigung, Aggressionsverhalten, Soziale Komponenten, Ängste und Phobien. Und so gestaltet sich jede Verhaltenstherapie ganz individuell.
Und was soll ich sagen! Ich liebe die Arbeit mit „besonderen“ Hunden.
Für mich ist es das Größte, wenn die Hunde aus alten Mustern ausbrechen, sich ausprobieren und ihren Charakter zeigen. Sie haben dann die Möglichkeit neue Erfahrungen zu machen und ihr Leben zu genießen. Eben endlich ein richtiges Hundelebe zu führen.